Aktuelles
Mut zum Aufbruch!
Frau Dr. Tischbein, die Direktorin des ResonanzRaums Kloster stellt sich vor.
Wir sind mutig und meinen es ernst mit dem Refrain des Kirchenliedes: „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde.“ Am 15. August, zum 170. Jahrestag der Gründung der ADJC, öffnen sich die Türen zum ResonanzRaum Kloster im Aloysia Löwenfels Haus. (Weiter Informationen finden Sie auf der ► Dernbacher-Webseite.)
Seien Sie schon jetzt herzlich willkommen!
Hier werden vielfältige Impulse und Perspektiven zu entdecken sein, individuelle und gesellschaftliche Themen bewegt, Ideen angeregt und umgesetzt, Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht und Synergien im Rahmen von Beziehungsgestaltung erzeugt; Orientierungspunkte für Stabilität und Sicherheit für eine unverwechselbare, sinnerfüllte wie sinnstiftende Lebensgestaltung.
Bildung für Kopf, Herz und Hand, geist(ige)liche Inspiration durch Literatur, Kunst und Musik, Stärkung für eine lebendige Persönlichkeitsentfaltung angesichts der Herausforderungen unserer Zeit werden einige unserer Angebotsperlen für eine ganzheitliche Beziehungs- und Begegnungskultur sein.
Ganz in und immer auf der Spur von Katharina Kaspar und Aloysia Löwenfels ist es unser Wunsch, die biblisch-christliche Botschaft als Kraftquelle erlebbar zu machen und somit Lösungsstrategien für gelingendes Leben anzubieten.
Wir alle streben nach resonanten Beziehungen: zu uns selbst, zu den Menschen und unserer Umwelt. Dabei wollen wir wahrgenommen werden, im System mitschwingen und uns wirksam fühlen. Wie wir Resonanz erfahren, entscheidet über unsere empfundene Lebensqualität und unsere Motivation.
Resonanz ist kein bestimmtes Gefühl, keine Emotion. Resonanz erfahren heißt: Ich bin in Beziehung. Ich erfahre Berührung, die außen beginnt und nach innen wirkt.
Der ResonanzRaum Kloster Aloysia Löwenfels Haus versteht sich als ein Ort, Resonanz vielfältig erfahr- und lebbar werden zu lassen. Hier möchten wir Menschen aller Generationen erreichen, berühren und bewegen durch Teilhabe, Freude, Inspiration und Austausch in offenen, gastfreundlichen, kreativen Räumen.
Es ist mir Ehre und Freude zugleich, dass die Provinzleitung mir ab 1. August die Direktion für den Resonanzraum Kloster anvertraut. Stellvertretend danke ich der Provinzoberin Sr. Theresia für den mutigen Schritt, im Erkennen der Potenziale und Zukunftschancen für die Klostergemeinschaft, diese im Hinblick auf aktuelle Aufgaben zu erschließen und umzusetzen. Das Kloster ist nahe an den Menschen und kann als ein besonderer Ort im Sinne eines Kraftwerks des Glaubens erfahrbar werden.
Für mich ist es auch ein wenig wie „Heimkommen“, da ich schon seit Kindertagen mit den Dernbacher Schwestern auf unterschiedlichen Wegstrecken in resonanter Beziehung bin und uns so manches verbindet.
Gerne stelle ich mich Ihnen vor:
In Rennerod auf dem Hohen Westerwald bin ich, ein 1960er Jahrgang, aufgewachsen, wo ich mit vier Jahren in meiner Kindergartenzeit zum ersten Mal mit den ADJC im dortigen „Schwesternhaus“ in Berührung kam. Nach meiner Grundschulzeit konnte ich meine Eltern überzeugen, mich in Limburg an der Marienschule, damals noch in Trägerschaft der Dernbacher Schwestern, anzumelden. Einerseits waren es die Erzählungen meiner Mutter, die in den Nachkriegsjahren selbst Schülerin dort war, die mich neugierig machten, zum anderen war ich fest der Überzeugung, dass die Marienschule im Vergleich zu allen anderen Möglichkeiten eine ganz besondere Wahl darstellte. Ich sollte hiermit nicht enttäuscht werden. Atmosphäre und vielfältige Entfaltungsmöglichkeiten haben mich in der neunten Klasse sogar veranlasst, als strapazierte Busschülerin die Jahre bis zum Abitur im Internat zu verbringen. Ich verbinde Sinnfindung, Geborgenheit, soziale Beziehungen, selbstbestimmtes Handeln, Selbstakzeptanz, Wohlbefinden und Freude mit dieser Zeit. Meine Internats“Mutti“, Schwester Paulina, bleibt hier unvergessen. Religiosität in Form eines gelebten und gefeierten Glaubens in Wahrhaftigkeit gehörte zum Alltag und wurde für mich privat, beruflich wie im Ehrenamt in der Heimatgemeinde lebensprägend.
Nach abgeschlossenem Studium für das Lehramt für Theologie und Biologie in Bonn hat es mich auf Umwegen 1991 wieder an die Marienschule, diesmal in der Rolle der Lehrerin, zurückgeführt. Meine Familie, jetzt mit unseren Töchtern Sarah und Franziska, hat in der Zwischenzeit wieder den Weg in den Westerwald, nämlich nach Westerburg zurückgefunden.
Als eine herausragende Resonanzerfahrung auf meinem Weg offenbarte sich die Begegnung mit dem Maler Marc Chagall. Er hat Türen geöffnet, die mir veränderte Einsichten gewährten in mein religiöses Selbstverständnis, in mein Woher, Wohin, Wozu. So hat er mir auch neue, ungeahnte Möglichkeiten verschafft, Türen aufzustoßen für andere, mit denen ich zusammentraf, meiner Familie, Schülerinnen und Schülern, Freunden und mir persönlich oft unvertrauten Menschen in der kirchlichen Erwachsenenbildung. Ich war ergriffen und berührt von dem Zeugnis gelebten Glaubens, das seit der Kindheit wirksam und in einem geradezu prophetischen Auftrag an alle Menschen ergeht. Vielleicht gerade deshalb, weil die Botschaft des Malers im tiefsten Innern die Seele anstieß, gelangte ich zu dem Bewusstsein, dass alles in diesen großartigen, allumspannenden Zusammenhang gehört, der in der lebendigen Schöpfung wirksam ist, und dass es sie gibt, die Vorbilder, die von Gott berufenen Menschen, die die einzigartige Botschaft der Liebe verkünden und praktizieren. 2013 konnte ich meine Dissertation zu Marc Chagall als Interpret und Vermittler biblischer Lebensdeutung abschließen.
Eine gelungene Verbindung zwischen Schule und Erwachsenenbildung stellte für mich 2001 der Ruf als Direktorin an das Pädagogische Zentrum der Bistümer im Lande Hessen dar, das als Fortbildungsinstitut einen bedeutsamen Beitrag der Katholischen Kirche zur Professionalisierung von Lehrpersonen und Führungskräften sowie zur Schul- und Unterrichtsentwicklung realisiert. Ein Masterstudiengang zu Leitung von Bildungseinrichtungen hat mich zusätzlich mit Management und systemischer Organisationsentwicklung stärker vertraut gemacht.
Nach 20 Jahren PZ bin ich nun dem Ruf von und nach Dernbach gefolgt, um hier im Kloster mitzubauen und mitzuwirken. Vielleicht hat schon vor einigen Jahren meine Einbindung in die Gestaltung der „Spuren Katharinas“ durch Sr. Clarentia ihren Schatten vorausgeworfen.
Übergeordnete Ziele bleiben dieselben, wie alle Jahre zuvor: Menschen stärken, Begegnung ermöglichen, Beziehung gestalten.
Ich freue mich auf das, was kommen wird und insbesondere auf alle, die unseren ResonanzRaum Kloster kennenlernen wollen.
Dazu wünsche ich uns allen, was wir brauchen, getragen von Hoffnung, eingebunden in immerwährenden reichen himmlischen Segen mit unseren Fürsprecherinnen Katharina Kasper und Aloysia Löwenfels.
Ihre Sabine Tischbein