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Adventszeit 2021

Im ResonanzRaum Kloster ist es still geworden. Nach vielen Begegnungen, gemeinsamem Erleben und vielfältigem Austausch bringt uns das Unsichtbare, nicht Greifbare wieder die Stille.

„Wenn es nur einmal so
ganz stille wäre.
Wenn das Zufällige und Ungefähre
verstummte und das
nachbarliche Lachen“. 

(Rainer Maria Rilke)

Erneut gehen wir auf Abstand. Aus laut wird leise, aus schrillen Tönen entwickeln sich sanfte, hektisches Tun verwandelt sich in die Einübung von Geduld. Spannungsvolle Ruhe und auch Vorfreude breiten sich aus.

Wir warten… Worauf warten wir eigentlich? Was ist unsere tiefste Sehnsucht?

Die Adventszeit ist die stille Zeit.

Es ist gut, wenn wir uns die Stille gönnen. Dann kann die Adventszeit eine besondere, eine heilende Zeit sein, eine Zeit, in der wir die Bedeutung des Lichtes erfahren.

Eine Zeit, unserer Sehnsucht nachzuspüren und zu fragen, was wir und die anderen am Nötigsten brauchen und aus welchen Abhängigkeiten wir uns befreien können.

Eine Zeit, dankbar zu sein und zu bejahen – Menschen, Bedingungen, die Gegenwart.

Gegenwart bedeutet für uns immer an einem Schnittpunkt zu stehen, an dem Vergangenes und Zukünftiges konvergieren. Unsere Handlungsmotive liegen in einem Interesse an allen drei Zeitdimensionen: an den Traditionen, die aus der Vergangenheit herrühren, an der Zukunft, auf die hin wir unsere Hoffnungen und Visionen entwerfen, und insbesondere an der Position dazwischen, der Gegenwart. Dies wird im Lateinischen durch das inter-esse ausgedrückt und verpflichtet uns zu einem ausdrücklichen Interesse am Hier und Jetzt, in der Verantwortung vor der Vergangenheit, im Bewusstsein der Handlungs- und Entscheidungsnotwendigkeit in der Gegenwart für unsere Zukunft.      

Darin liegt der Mut zum Handeln – hier und jetzt – für ein Morgen.

Wie wohltuend kann hier die Stille sein, um uns als gegenwärtig zu erfahren.